- Auswahl der Aufgaben aus einem Pool
- Beachten von grundlegenden pädagogischen Anforderungen wie verständliche Differenzierung der Aufgaben, klare Zeitstruktur, vereinbarte und eingeforderte Regeln, klare Leistungserwartungen, Hierarchisierung des Stoffs
- Aufgabenstellung im Sinne unseres Schulmottos „Stärken stärken durch eigenaktives Lernen“.
- Neigungsgruppen nach den Wünschen der Schülerinnen und Schüler
Jeder Schüler erhält über eine SMART Notebook Datei einen gemischten Aufgabenpool den es in einem bestimmten zeitlichen Rahmen zu bewältigen gilt. Gewöhnlich arbeiten die Klassen zwischen 1 bis 3 Wochen für durchschnittlich zwei Schulstunden pro Tag daran. In diese Datei stellt die Lehrkraft die für den betreffenden Arbeitszeitraum relevanten Themen und Aufgaben strukturiert und leicht nachvollziehbar ein. An der Auswahl kann man in einem Entwicklungsprozess – im Sinne der Selbststeuerung – auch die Schüler teilhaben lassen. Den Rahmen der Themen steckt natürlich der Lehrplan ab.
Da wir ausstattungsmäßig in jedem Klassenzimmer über ein SMART Board verfügen, wird der Arbeitsplan für alle dauerhaft, transparent, übersichtlich und sauber formatiert dargeboten. Dieser Plan umfasst alle Bereiche aus denen der Schüler sich seine Aufgaben zusammenstellen kann. Für die Schüler ist dieser Plan zusätzlich mit graphischen Symbolen – etwa einem Rechnersymbol, wenn man für diese Aufgabe einen PC benötigt oder einem erläuternden Software Screenshot – erweitert. Zusätzlich verdeutlichen in der Grundschule farbige durch die SMART Notebook Software leicht zu verschiebende Pfeilsymbole mit den Begriffen „habe ich schon fertig“ (grün), „daran arbeite ich gerade“ (gelb) und „habe ich noch nicht gemacht“ (rot) – den jeweiligen individuellen Arbeitsfortschritt. Vor allem für die Grundschüler geht es in einer ersten Phase darum, sich alle Aufgaben durch die Markierung mit dem roten Pfeil zu vergegenwärtigen und zu kennzeichnen. ( freie_Lernzeit_1629 Grundvorlage freie_Lernzeit_1629 bearbeitet)
Von großer Bedeutung ist für uns, dass jeder Schüler – unabhängig von seiner schulischen Leistung, unabhängig eines Handicaps – auch seine Stärken einbringen kann. So übernehmen Schüler in der Freien Lernzeit regelmäßig die Rolle des „Experten“. Durch das Einbringen ihrer Ressourcen vergrößert sich nicht nur der Lernzuw
achs der Mitschüler, auch das Selbstwertgefühl des „Experten“ wird gesteigert. Unserer Ansicht nach, kann jeder in irgendetwas mal „Experte“ sein. Paul (9. Klasse) beispielsweise, ein Schüler mit Lernbehinderung übt mit Stefan (6. Klasse) Kopfrechnen. Die aufgedrehte Mona (5. Klasse) zeigt einem Mitschüler, wie Dateien korrekt gespeichert werden. Der schüchterne Max (7. Klasse) steht vor der Herausforderung, seinen Lernpartner aus einer anderen Klasse selbst anzusprechen.
Das Spektrum der Aufgaben in der freien Lernzeit ist sehr weitreichend. Es sollen neben den kognitiven auch soziale und körperliche Fähigkeiten und Fertigkeiten erworben werden. Im Folgenden soll anhand von Beispielen (aus der Mittelschule) die Vielfältigkeit der Bereiche aufgelistet werden: Die Aufgaben…
- sind oft kreativ: das Spielen einer Ballade, das Bauen eines Heißluftballons, das Entwerfen und Gestalten von Musik-Lernspielen…
- sind klassen- und jahrgangsübergreifend, was ein hohes Maß an Absprache, Organisation und Sozialkompetenz für die Schüler erfordert: 5. und 6. Klasse üben gemeinsam in Partnerarbeit das Erstellen von Bauplänen
- können stressfrei und ohne Zeitdruck erledigt werden. Susi: „Endlich muss ich mal nicht in 10 Minuten mit dem Blatt fertig sein“
- bieten die Möglichkeit, sich selbst inhaltliche Schwerpunkte zu setzen: Fred: „Heute mache ich weniger Aufgaben in Deutsch, denn ich schreibe Matheprobe.“
- lassen Lehrern und Schüler Zeit für Gespräche: Elif: „Können Sie mir das bitte nochmal in Ruhe erklären?“
- können mit individueller Hilfe – von Seiten der Mitschüler und Lehrer – erledigt werden: Johann: „Ich bräuchte hier einen Experten, kann mir heute jemand helfen?“
Neigungsgruppen in der freien Lernzeit
„Ich bin in Englisch nicht gut und würde gerne besser sprechen können.“
„Ich würde gerne öfter singen.“
„Ich möchte gerne mehr Versuche machen.“
Schüler äußern im Schulalltag Wünsche. Wir hören zu! So entstanden in der Mittelschule unsere ersten Neigungsgruppen „Chor“, „English Conversation“,“ Experimente“ oder auch „Fit for life“ (lebenspraktische Aufgaben). Wählt ein Schüler eine Neigungsgruppe, so besucht er während der Freien Lernzeit einmal wöchentlich den gewählten Kurs. Die Neigungsgruppen sind jahrgangsübergreifend organisiert und frei von Benotung. Nach einer genaueren Schülerumfrage (durch die SMV) wurde das Konzept den Schülerinteressen erneut angepasst und optimiert. Die Bedürfnisse unserer Schüler liegen uns am Herzen – wir reagieren flexibel. In diesem Schuljahr werden folgende Neigungsgruppen angeboten:
- „Mathe-Profis“ für die Tüftler
- „Gebärdenkurs“ (das nahegelegene Gehörlosenzentrum bietet unseren Schülern Stellen für Betriebspraktika und Ausbildungsstellen, wir schaffen die ersten Grundlagen)
- „Die Kreativen“ – Gestaltung des Schulhauses auf Wunsch der SMV
- „Spaß an Bewegung“ zur Unterstützung von Gleichgewicht, Kooperation…
- „HappyCardCompany“ (AG Schülerfirma – unsere Spezialisten in Sachen Druck)
- „Lernen lernen“ mit Tipps und Strategien rund ums Lernen
- „Technik-Checker“ für naturwissenschaftlich Interessierte
- Selbstverwaltung der „Schülerbücherei“