Wer in einer Demokratie schläft, wacht in einer Diktatur auf.

„Das ist halt etwas ganz Anderes, wenn da jemand erzählt, der das wirklich erlebt hat!“, sagt Laura. „Wir konnten richtig mitfühlen!“ bestätigen die Neuntklässler, die am 26. April Jens Hase in der Aula der GMS Thalmässing begrüßen durften. Hase floh mit 19 Jahren im September ´89 aus der DDR. Seinen Weg dorthin, seine Gefühle, seine Erlebnisse schilderte der 51jährige eindrucksvoll ruhig und emotional den Jugendlichen. So erfuhren die Schüler*innen von der Angst, die er als Kind gegenüber der BRD und ihren Bürgern hatte, klar auch geprägt durch seine Lehrer, und von der Freude über eine echte Coladose. Der Wunsch in den Westen zu gehen, entwickelte sich bei Jens Hase, der nur 8 Kilometer von der hessischen Grenze entfernt wohnte, nach und nach. Die Ablehnung gegenüber des Regimes wuchs von dem Moment an, als er erfuhr, dass er nicht auf eine weiterführende Schule durfte und gipfelte schließlich darin, dass seine Eltern in den Westen ausreisen durften. Er aber nicht. Im September 1989 machte sich Jens Hase ganz unvorbereitet auf den Weg nach Prag und gelangte dort nach langem Suchen und einer Verfolgung durch die Polizei über den Zaun der Deutschen Botschaft. Noch heute sieht man Hase seine Bewegtheit an, als er von Hans-Dietrich Genschers Rede auf dem Balkon der Botschaft spricht… und als er vom Wiedersehen mit seinen Eltern berichtet.

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